Der Energie- und Wasserverbrauch heutiger Waschtrockner

Sind Waschtrockner Energieverschwender?

Der Waschtrockner hat viele praktische Seiten: Er nimmt weniger Platz ein als eine Waschmaschine und ein Trockner, er hat günstigere Anschaffungskosten als zwei einzelne Geräte und man kann Waschen und Trocknen in nur einem Durchgang, ohne, dass die Wäsche von der einen Maschine in die andere geräumt werden muss. Doch es gibt natürlich einen Nachteil, den alle Waschtrockner gegenüber einer Waschmaschine und eines Trockners haben. Waschtrockner verbrauchen mehr Ressourcen wie einzelne Geräte, sodass sich mitunter die teureren Anschaffungskosten für zwei separate Geräte bei dem Strom- und Wasserverbrauch schnell lohnen. Doch auch die Entwicklung der Waschtrockner schreitet voran und die Hersteller bieten mittlerweile moderne Waschtrockner mit einer sehr guten Energieeffizienzklasse an. Trotzdem gibt es einiges vor dem Kauf eines Waschtrockners hinsichtlich des Ressourcenverbrauches zu beachten.

Der Energieverbrauch des Waschtrockners

Im Vergleich zu Waschmaschinen und Trockner brauchen Waschtrockner durchschnittlich mehr Strom, als zwei separate Geräte. Dies liegt unter anderem daran, dass die Trockenfunktion des Waschtrockners einem Kondenstrockner entspricht, der viel Energie braucht, um der Wäsche die Feuchtigkeit zu nehmen. Ein Kondenstrockner erwärmt die Trommel, um die Feuchtigkeit in die Luft zu bekommen, welche abgeführt, hinter der Trommel kondensiert und anschließend als Wasser gesammelt wird.

Oft wurde dem Waschtrockner vorgeworfen, dass er im Vergleich zu zwei einzelnen Geräten mehr Strom verbrauchen würde, sodass sich die höheren Anschaffungskosten für eine Waschmaschine und einen Trockner schnell ausgleichen könnten. Die neuesten Modelle der Waschtrockner verbrauchen allerdings weniger Energie, als zwei einzelne Wasch- und Trockengeräte. Trotzdem kommen Waschtrockner nicht über die Energieeffizienzklasse A hinaus und verbrauchen daher im Jahr circa viermal so viel Strom wie eine Waschmaschine.

Liegt der Energieverbrauch einer einfachen Waschmaschine mit der höchsten Energieeffizienzklasse bei circa 150 – 180 Kilowattstunden im Jahr, so kommt ein Waschtrockner auf 800 (Miele) bis 1000 (LG) Kilowattstunden im Jahr, was sich natürlich auf die Stromkosten auswirkt.

Hinzu kommt, dass der Energieverbrauch eines Waschtrockners mit den Jahren zunehmen kann, da die Leistung des Kondensators nach einer Weile nachlässt. Hierbei lohnt sich die Investition in ein teureres Gerät auf jeden Fall.

Der Wasserverbrauch des Waschtrockners

Auch beim Wasserverbrauch ist ein Waschtrockner nicht das ökonomischste Gerät. Neuere Waschtrockner sind bereits so konstruiert, dass sie mit den Wasserwerten von normalen Waschmaschinen mithalten können. So verbraucht eine mittelgroße Waschmaschine bei jedem Waschgang ungefähr 40 bis 50 Liter Wasser und ein moderner Waschtrockner zwischen 50 und 60 Liter. Allerdings braucht der Waschtrockner auch beim Trocknen frisches Wasser und kann nicht das Wasser aus der gewaschenen Wäsche verwenden. Das Wasser wird zum Herunterkühlen der erhitzen und feuchten Luft während des Trockenvorganges verwendet. Hierbei benötigt der Waschtrockner noch einmal 30 bis 40 Liter Wasser, sodass die Verbrauchswerte beim Wasser schnell die Werte von zwei Waschmaschinen erreichen könnten.

Um beim Trockenvorgang weniger Energie und Wasser zu verwenden, empfiehlt es sich einen Waschtrockner zu kaufen, der eine hohe Schleuderleistung besitzt, denn je besser die Wäsche geschleudert wird, desto weniger Wasser und Strom verbraucht der Waschtrockner beim Arbeiten. Die wassereffizientesten Modelle bei den Waschtrocknern sind die modernen Geräte von LG und von Miele, die bei einem vollen Wasch- und Trockenzyklus sogar weniger als 85 Liter Wasser verbrauchen.

Wie kann man als Verbraucher Energie und Wasser sparen?

Die meisten Waschtrockner halten im Waschprogramm mit den normalen Waschmaschinen sowohl hinsichtlich des Wasser- als auch hinsichtlich des Stromverbrauches mit. Im Waschgang werden nur weniger Liter Wasser mehr und auch nur eine gering höhere Anzahl von Kilowattstunden verbraucht, sodass dies kaum ins Gewicht fällt. Nur der Trockenvorgang ist energie- und wasserintensiv, weil der Waschtrockner mit Strom die Luft in der Trommel erhitzen muss und anschließend mit frischem Wasser wieder herunter kühlt. Zudem lässt die Effizienz des Kondensators mit der Zeit nach, weil sich Flusen und Waschlauge in dem Gerät absetzen, die vom Verbraucher nicht gereinigt werden können, da ein Waschtrockner kein Flusensieb hat.

Wer mit seinem Waschtrockner Strom und Wasser sparen möchte, der sollte eher seltener Trocknen und so viel Wäsche wie möglich an der Luft trocknen lassen. Darüber hinaus besitzen viele Waschtrockner auch ein energiesparendes Wasch- und Trockenprogramm, das in den meisten Fällen zwar mehr Zeit in Anspruch nimmt, allerdings weniger Strom verbraucht. Zudem sollte die Wäsche bevor sie getrocknet wird gut durchgeschleudert werden. Die maximale Schleuderzahl eines Waschtrockners sollte nicht unter 1.400 Umdrehungen je Minute liegen. Das Schleudern nimmt der Wäsche die Feuchtigkeit, sodass weniger Strom zum Trocknen aufgewendet werden muss. Letztendlich lohnt es sich in manchen Fällen auch der Wechsel des Stromanbieters.

Sparsame Waschtrockner im Vergleich

Im Vergleich zu Waschmaschinen und Wäschetrocknern, gibt es auf dem Markt der Waschtrockner nur alle paar Jahre eine Erneuerung und nur relativ kleinere Entwicklungen. Trotzdem gibt es ein paar Waschtrockner, die besonders effizient in ihrer Betriebsamkeit sind und dem Verbraucher geringere Strom- und Wasserkosten bringen. Dazu zählt der Waschtrockner WVH28540 von Bosch, das Modell F14A8RD von LG und die Waschtrockner WT2796WPM von Miele, beziehungsweise Lavamat Turbo L16850A3 von AEG. Der Waschtrockner von Bosch wurde von Stiftung Warentest sogar zum Testsieger gekürt, doch das Modell von Miele übertrifft es im Stromverbrauch, benötigt dafür aber mehr Wasser.

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1 Kommentar
  1. Dieter Wahl
    Dieter Wahl sagte:

    Das ist einmal ein vernünftiger Beitrag, informativ und verständlich. Gerade bei diesen Kombigeräten sind die Informationen so vielfältig was Effizienzklasse, Strom- und Wasserverbrauch, Laufzeit usw. angeht dass der Überblick, ähnlich wie bei Handytarifen, für den Normalsterblichen kaum noch zu überblicken ist. Dafür mal ein Dankeschön. LG Dieter Wahl

    Antworten

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