Ungeziefer im Wäscheschrank - Was tun?
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Ungeziefer im Wäscheschrank – Was tun?

Es ist nicht immer mangelnde Hygiene, was Ungeziefer in Wäscheschränke, Betten oder die Garderobe lockt. Bettwanzen und Milben, Läuse und Flöhe sowie Kleidermotten werden oft unbewusst und ungewollt eingeschleppt. Wer sich ein neues Kleidungsstück im Kaufhaus zulegt, auf dem Flohmarkt fündig geworden ist oder ein trendiges Teil in der Vintage-Boutique gefunden hat, sollte dies unbedingt getrennt von anderer Kleidung lagern und zuerst waschen.

Gelegentlich schleppen auch Besucher ungebetene Gäste ein, die sich an deren Mantel festgesetzt haben. Und wer im ländlichen Bereich wohnt, hat ohnehin deutlich häufiger mit Ungeziefer zu kämpfen. Vom Rapskäfer auf den leuchtend goldgelben Feldern bis zum beißenden Kartoffelkäfer, der sich gerne in Schubladen und Schrankregalen einnistet.

Waschtrockner statt Chemiekeule

Krabbeln die ersten Schädlinge aus dem Schrank, greifen Hausfrauen gerne zur extra großen Spraydose mit einem Insektizid. Doch hier ist besondere Vorsicht geboten. Die darin enthaltenen Chemikalien können eine gesundheitsschädliche Wirkung haben. Werden die Bluse, die Hose oder das Hemd getragen, nimmt der Köper diese Stoffe über die Haut auf. Auch ist es möglich, dass die Chemikalien durch die Körperwärme verdampfen und so über die Lungen in die Blutbahn gelangen. Deshalb sollte mit Insektiziden behandelte Kleidung unbedingt vor dem erneuten Tragen gründlich gewaschen werden.

Allerdings ist es zumeist möglich, den Griff zur Spraydose zu vermeiden. Bekleidung, die bei 60°C und darüber gewaschen werden kann, sollte den direkten Weg in den Wäschetrockner nehmen. Das Wasser löst die Milben, Bettwanzen und Läuse aus dem Gewebe und spült diese ins Abwasser. Beim anschließenden Trocknungsprozess sterben für gewöhnlich auch die letzten Schädlinge ab. Wichtig ist, dass das Flusensieb entweder vor dem Waschgang entfernt wird oder anschließend sofort und gründlich gereinigt wird.

Einige Ungezieferarten besitzen die Fähigkeit, auch extreme Situationen zu überleben. In der Folge kann es passieren, dass sich die kleinen Biester in der Waschmaschine einnisten und anschließend bei jedem Waschen die Kleidung erneut befallen. Dies ist bei einem Wäschetrockner nahezu unmöglich, denn durch den intensiven Trocknungsprozess werden gewöhnlich alle Schädlinge beseitigt.

Ungeziefer in Wolle, Mohair und anderen empfindlichen Textilien

Können Kleidungsstücke nur bei 30°C oder 40°C oder ausschließlich mittels Handwäsche gereinigt werden, haben Sie drei Möglichkeiten das Ungeziefer zu beseitigen. Dazu gehört das Insektizid. Die Kleidung kommt in einen ausreichend großen Plastikbeutel und wird darin begast. Der Beutel wird verschlossen und muss dann für mehrere Stunden ruhen, damit das Mittel seine Wirkung vollständig entfalten kann. Nach der Prozedur wird das Textil wie gewöhnlich im Waschtrockner oder per Hand gewaschen. Dadurch werden die Chemikalien und das abgetötete Ungeziefer entfernt.

Alternative ist Chlor

Eine Alternative ist Chlor. Vor allem bei einfarbigen, nicht bunten Kleidungsstücken kann das Bleichmittel Chlor verwendet werden. Dieses tötet in geeigneter Konzentration auch bei niedrigen Waschtemperaturen jede Art von Ungeziefer ab.

Ist auch dies nicht möglich, bleibt nur der Weg zur chemischen Reinigung. Die versiegelte Plastiktüte mit den kontaminierten Kleidungsstücken wird in einer guten Reinigung separat behandelt und von Bettwanzen, Kleidermotten und vor allem von deren Eiern, dem Gelege befreit. Dazu sollte unbedingt das Personal der chemischen Reinigung über das Problem informiert werden.

Ist das Ungezieferproblem in der Kleidung nach dem Waschen gelöst?

Klare Antwort – Nein! Der Waschtrockner tötet durch den Waschvorgang und den Trocknungsprozess zwar das Ungeziefer und dessen Gelege ab, kann aber den Grund für den Befall nicht beseitigen. Der liegt oftmals in den Möbeln. Bei einem beschädigten oder alten Kleiderschrank aus furnierter Spanplatte oder bei Holzschränken mit einem Riss in einer Planke nisten sich die Schädlinge gerne darin ein. Wird die gerade vom Wäschetrockner von Ungeziefer befreite Kleidung wieder eingeräumt, zeigen sich bereits nach wenigen Tagen erneut Spuren der Plagegeister.

Deshalb ist es unbedingt notwendig, die Garderobe, den Kleiderschrank oder die Kommode gründlich zu reinigen, zu desinfizieren und das auch in den Hohlräumen. Mit etwas Glück gelingt dies auf Anhieb. Meist ist es aber opportun, einen professionellen Kammerjäger mit der Schädlingsbekämpfung zu beauftragen. Bis dieser seine Arbeit getan hat, muss die frisch aus dem Wäschetrockner kommende Kleidung an einem Ort aufbewahrt werden, der garantiert nicht von Ungeziefer befallen ist. Gelegentlich ist es unumgänglich, die Bekleidung in Kleidersäcken oder Vakuumbeuteln aufzubewahren, um einen neuerlichen Ungezieferbefall zu verhindern.

Checkliste bei Ungeziefer in der Kleidung

  1. Transportieren Sie Ihre gesamte Kleidung in Plastiksäcken zum Wäschetrockner, damit Sie keine anderen Bereiche Ihrer Wohnung mit Ungeziefer kontaminieren.
  2. Am Wäschetrockner wählen Sie die höchstmögliche Temperatur, in der Ihre Kleidung gewaschen werden kann.
  3. Erlaubt die Bekleidung nur niedrige Waschtemperaturen, sind Insektizide, Chlor oder die chemische Reinigung Alternativen.
  4. Desinfizieren Sie den Aufbewahrungsort der befallenen Textilien überaus gründlich oder besser – beauftragen Sie einen Kammerjäger.
  5. Zur Vermeidung eines Befalls Ihrer Garderobe mit Ungeziefer sollten Sie neu gekauft Kleidung unbedingt getrennt lagern und möglichst sofort in den Wäschetrockner geben.
  6. Außerdem gibt es im Handel gesundheitlich unbedenkliche Mittel, um Ungeziefer aus Kleiderschränken, Garderoben und Kommoden fernzuhalten.
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